Patrol – Auf Patrouille durch den Regenwald

Dokumentarfilm über eine Gruppe indigener Ranger auf ihren Patrouillen durch das Naturschutzreservat „Indio Maíz“ in Nicaragua. Die indigenen Rama und die afro-stämmigen Kriol durchkämmen gemeinsam mit Undercover-Journalist Christopher Jordan einen der letzten unberührten Regenwälder Mittelamerikas, um der systematischen Zerstörung durch illegale Viehzüchter entgegenzutreten.

„Patrol
Auf Patrouille durch den Regenwald“
Sonntag
5. Oktober 2025
20:45 Uhr

Eintritt frei!

Spenden gern gesehen 🙂

Trailer

Der Film

Das Indio Maíz Reservat erstreckt sich über eine Fläche von 2.639 Quadratkilometern und beherbergt mehr als 500 verschiedene Tierarten sowie die Rama- und Afro-Nachkommen der Kriol. Doch diese einzigartige Biodiversität ist bedroht: Illegale Siedler holzen systematisch den Wald ab, um Weideland für Rinderherden zu schaffen, deren Fleisch profitabel nach Nordamerika exportiert wird.

Rindfleisch ist nach Gold und Kaffee das drittgrößte Exportgut Nicaraguas, wobei die USA der Hauptabnehmer sind. Der Film prangert an, dass dieses Fleisch aus Schutzgebieten wie Indio Maíz stammt, die systematisch abgeholzt werden. Indigene Gemeinschaften leiden unter einem stillen Krieg: Unter dem Schutz einer korrupten Regierung nehmen sich Bauern, Goldgräber und Viehzüchter gewaltsam kommunales Land und terrorisieren die lokalen Gemeinschaften. In den letzten zehn Jahren wurden Tausende von ihrem Land vertrieben und über 70 Indigene, darunter Frauen und Kinder, getötet.

„Mit atemberaubenden Bildern dokumentieren Camilo de Castro und Brad Allgood einen unerhörten Vorgang, der zwei Minderheiten in Nicaragua den Lebensraum raubt. Ihre „Patrouille durch den Regenwald“ will Aufklärung leisten.“

Falk Straub, Kino-Zeit

Die Dokumentarfilmer Camilo de Castro Belli und Brad Allgood beleuchten den Kampf der Ranger gegen das übermächtige Fleisch-Kartell. Für de Castro Belli, Nachfahre eines italienischen Einwanderers, der im späten 19. Jahrhundert Indigenenland vermessen und konfisziert hatte, ist dieser Film eine persönliche Mission. Seit fast 20 Jahren berichtet er über die Plünderung des Landes der Indigenen und wurde dabei Zeuge vergangener Gräueltaten, die aus den Geschichtsbüchern getilgt worden waren.

Der Film vermeidet bewusst eine einfache Schwarz-Weiß-Darstellung und lässt auch die Gegenseite zu Wort kommen. Dabei wird deutlich, dass es sich bei einem Teil der Waldzerstörer um arme Menschen handelt, die – wie eine Frau es ausdrückt – „kommen um zu arbeiten und zu überleben“. Diese differenzierte Betrachtung macht den Konflikt in seiner ganzen Komplexität sichtbar.

Details

Diskussion

Im Anschluss an die Vorstellung haben wir noch Zeit, gemeinsam über den Film zu diskutieren.