Vor 45 Jahren fand in Nicaragua die sandinistische Revolution statt, bei der eine junge Generation voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft kämpfte. Der Dokumentarfilm „Ein Traum von Revolution“ blickt zurück auf diese bewegte Zeit und das Engagement tausender westdeutscher Aktivisten. Doch was ist aus den Idealen von damals geworden?
„Ein Traum von Revolution“
Donnerstag
20. Juni 2024
20:30 Uhr
Wir zeigen den Film in Kooperation mit Amnesty Erlangen und dem Städtepartnerschaftsverein Erlangen – San Carlos e.V.
Mitveranstaltend: Der Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Erlangen.
Eintritt frei!
Spenden gern gesehen 🙂
Der Film
Der Dokumentarfilm „Ein Traum von Revolution“ von Regisseurin Petra Hoffmann blickt zurück auf die sandinistische Revolution in Nicaragua vor 45 Jahren und das bemerkenswerte Engagement tausender westdeutscher Aktivisten. 1979 stürzte die FSLN-Guerilla den Diktator Anastasio Somoza und übernahm die Macht. Eine junge Generation von Revolutionären begann voller Enthusiasmus mit dem Aufbau einer neuen Gesellschaft.
„Petra Hoffmanns Film ist eloquent und präsentiert angemessenen Tadel für die nordamerikanische Kriegstreiberei in Nicaragua.“
Niklas Michels, Kino-Zeit
Inspiriert von diesem historischen Ereignis reisten rund 15.000 „Brigadisten“ aus der Bundesrepublik nach Nicaragua, um das vom Bürgerkrieg zerstörte Land wiederaufzubauen. Unter ihnen waren Anhänger verschiedenster politischer Strömungen: Liberale, Grüne, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Linke und Kirchenvertreter. Sie ernteten Kaffee und Baumwolle, errichteten Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Die Nicaragua-Solidaritätsbewegung mobilisierte so viele Menschen wie kaum eine andere. Doch die anfängliche Euphorie wich bald der Ernüchterung. Die junge Revolution sah sich mit dem erbitterten Widerstand der USA konfrontiert, die die Contras finanzierten und ausbildeten. Der Contra-Krieg und die US-Wirtschaftssanktionen führten das mittelamerikanische Land in den wirtschaftlichen Ruin. 1990 verloren die Sandinisten die Wahlen und mussten die Macht abgeben.
Petra Hoffmann begleitet ehemalige Aktivisten der Solidaritätsbewegung und nicaraguanische Zeitzeugen. Ihre Interviews zeichnen ein vielschichtiges und differenziertes Bild der Revolution, ihres Scheiterns und der Folgen. Der Film wirft Fragen auf nach den Gründen für das Scheitern, nach dem Verhältnis von Utopie und Enttäuschung, Rebellion und Resignation. Er reflektiert kritisch die Rolle der internationalen Solidaritätsbewegung und der westdeutschen Linken.
„Wie man die komplexe politische Entwicklung des Landes über vier Jahrzehnte in einen 90- minütigen Film bringt, informativ, kurzweilig und schön, zeigt die Regisseurin vorbildlich. EIN TRAUM VON REVOLUTION dürfte mit Sicherheit einer der besten Filme des noch jungen Jahres 2024 sein.“
Jürgen Kiontke, Links.Bewegt
Dabei thematisiert „Ein Traum von Revolution“ grundsätzliche Fragen: Wie lässt sich der Traum von einer gerechteren Welt verwirklichen? Welche Lehren können wir aus dem Scheitern der sandinistischen Revolution ziehen? Der Film gibt darauf keine einfachen Antworten, regt aber zum Nachdenken über Möglichkeiten und Grenzen revolutionärer Veränderungen an.Mit seltenen Archivaufnahmen, Interviews und Filmausschnitten entwirft Petra Hoffmann ein spannendes Panorama einer bewegten Epoche. „Ein Traum von Revolution“ ist ein ebenso informativer wie berührender Dokumentarfilm, der die Erinnerung an ein fast vergessenes Kapitel deutsch-nicaraguanischer Geschichte wachhält.
Details
- Laufzeit: 90 Minuten
- Erscheinungsjahr: 2024
- Webseite & Trailer
Diskussion
Im Anschluss an den Film haben wir noch etwas Zeit, zusammen mit Gerhard Hahm vom Städtepartnerschaftsverein Erlangen – San Carlos e.V. den Film zu diskutieren.