Filme 2015

Gezeigte Filme des Jahres 2015

„Wer rettet wen? – Die Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit“ (Eine internationale Koproduktion, Kernfilm von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2015, 104 Minuten)
Sonntag, 6. Dezember 2015, 18:00 Uhr

„Wer Rettet Wen?“ ist kein weiterer Banken- oder Eurorettungsfilm. Er deckt auf, was bei allen „Rettungen“ bis zum heutigen Griechenlanddrama weitgehend verborgen blieb: Die radikale Veränderung der Gesellschaften in Europa. Die als „Rettung“ verkleisterte Umwandlung privater Schulden in öffentliche, hat nicht nur die Demokratie ad absurdum geführt. Sie erschüttert Gesellschaften, die sich als Sozialer Rechtsstaat begreifen, in den Grundfesten.
Niemand formuliert dies im Film treffender als Mario Draghi, der als einstiger Goldman Sachs-Vizepräsident und EZB-Präsident die Wirtschaft des Euroraums lenkt: „Das europäische Sozialmodell ist Vergangenheit. Die Rettung des Euro wird viel Geld kosten. Das bedeutet, vom europäischen Sozialmodell Abschied zu nehmen.“ Seit sieben Jahren wird mit vielen hundert Milliarden öffentlicher Gelder gerettet.
Weitere Infos zu dem Film gibt es hier: Link

THIS CHANGES EVERYTHING (Dokumentation, 90 min., 2015)
Donnerstag, 19. November 2015, 20:00 Uhr

Ist der einzige Weg, um eine bessere Welt zu schaffen, die Menschen direkt mit der Klimakrise zu konfrontieren?
Regisseur Avi Lewis hat sich dieser Frage in seiner Dokumentation gewidmet, für die er über eine Zeitspanne von vier Jahren neun Länder aus fünf Kontinenten besucht hat und dabei die Herausforderungen des Klimawandels thematisiert hat. Dabei wirft der Film vor allem Licht auf sieben Gemeinschaften, die hier an vorderster Front stehen, von Montanas Powder River Basin bis hin zu den kanadischen Athabasca-Ölsande, von der Küste Süd-Indiens bis nach Beijing und noch viel weiter. In diese Geschichte ist die Erzählung der preisgekrönten Autorin Naomi Klein eingeflochten, die den Kohlenstoff in der Luft mit unserem Wirtschaftsordnung in Verbindung bringt. Im Laufe des Films stellt Klein ihre ebenso gewagte wie aufregende These auf: Nämlich, dass wir die existentielle Krise des Klimawandels dazu nutzen müssen, um unser an vielen Stellen gescheitertes Wirtschafts-System in ein deutlich Besseres zu wandeln.

Einen Trailer zum Film gibt es hier: Link

LA YUMA (Spielfilm, 87 min., 2010, spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln)
Dienstag, 13. Oktober 2015, 20:00 Uhr und Mittwoch, 14. Oktober 2015, 20:00 Uhr

Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig, doch das Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr wenig Perspektiven. Nur als erfolgreiche Sportlerin hat sie eine Chance, dem Elendsviertel von Managua zu entkommen. Sie kämpft sich nach oben. Als sie den intellektuellen Ernesto kennenlernt, eröffnet sich ihr eine neue Welt. Kann sie sich auch in diese Klasse kämpfen? Eine kraftvolle Lebens- und eine zarte Liebesgeschichte.
Florence Jaugey verknüpft in ihrem ersten Spielfilm gekonnt Szenen, die aus dem Leben in einem der ärmsten Länder Lateinamerikas gegriffen sind, mit der fiktiven Geschichte um eine junge Frau mit geballter Lebenskraft, die sich ihren Platz in der Gesellschaft erkämpft. Yuma ist Rebellin im Ring und im Leben, sie boxt sich nicht nur in ihre eigene Zukunft, sondern sorgt auch für das Überleben ihrer Geschwister. Wie ein zartes Pflänzchen schlingt sich die aufkeimende Liebe zwischen ihr und dem aus guter Familie stammenden Ernesto – eine Beziehung, die symbolisch die Kluft in der Gesellschaft überbrückt – durch Yumas Alltag. Schafft sie auch diesen Sprung oder droht hier ein Knock-out?

Das Dschungelradio – palabra de mujer
Sonntag, 4. Oktober 2015, 17:30 Uhr

Nicaragua ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Hauptlast tragen dabei die Frauen, die von ihren Männern nicht nur ausgebeutet, sondern oft auch schlecht behandelt werden. Mitten im Urwald hat die mutige Frauenrechtlerin Yamileth Chavarría mit Unterstützung der christlichen Initiative “Romero” aus Münster eine Radiostation gegründet, um den Frauen eine Stimme zu geben, die vergewaltigt, misshandelt oder gar mit dem Tod bedroht werden. Die Radiofrau war erst 15 Jahre alt, als ihre Mutter, Gründerin einer Frauenkooperative, von anti-sandinistischen Contras während des Bürgerkrieges erschossen wurde. Yamileth musste den Geschwistern die Mutter ersetzen und versteht sich nun als Anwältin aller Rechtlosen. Mittlerweile hat sie etwa 40.000 Zuhörer und macht täglich zwölf Stunden Programm – von Gesundheitsfragen über Aufklärungssendungen bis hin zur Bekanntmachung jeder Art von häuslicher Gewalt. Da es in Boca de Paiwas kein Telefon gibt, ist das Radio das einzige Kommunikationsmittel. Durch die immer größer werdende Öffentlichkeit des Radios beginnt sich das Bewusstsein der Einwohner allmählich zu wandeln. Doch Yamileth Chavarría ist nicht nur als Radiomacherin aktiv, sie fährt mittlerweile auch über Land und kämpft gegen ein von der Regierung geplantes Staudamm-Projekt, das den ganzen Ort überfluten würde. Sie betreibt Sexualaufklärung und Anleitung zur Empfängnisverhütung.

NEULAND
Donnerstag, 17. September 2015, 20:00 Uhr

Sie sind weit gereist – per Flugzeug, Zug, Bus oder Boot. Jetzt finden sie sich in der Integrationsklasse von Lehrer Christian Zingg in Basel wieder, wo Jugendliche aus aller Welt innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur unseres Landes kennenlernen. Unter ihnen der 19-jährige Ehsanullah aus Afghanistan, der das Meer in einem Schlauchboot und die Berge zu Fuss überquert hat. Oder die albanischen Geschwister Nazlije und Ismail, die ihre Heimat aus familiären Gründen verlassen haben und nun beim Vater und seiner neuen Frau untergekommen sind.

Wie die drei hoffen alle in Christian Zinggs Klasse, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und in der Schweiz ihre Träume leben zu können. Der Lehrer macht sich und ihnen keine Illusionen darüber, dass es schwierig ist, in einem fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden. Gleichwohl wird Herr Zingg nicht müde, den Glauben seiner Schülerinnen und Schüler an sich selbst und an eine bessere Zukunft zu stärken.

Anna Thommens an zahlreichen Festivals ausgezeichneter Dokumentarfilm öffnet den Blick in eine Welt, die man so kaum kennt. Gekonnt verwebt die Regisseurin verschiedene, einfühlsam beobachtete Geschichten. NEULAND ist engagiert, bringt einem die porträtierten Menschen näher, entkräftet Vorurteile – ein fesselnder, sensibler und eindringlicher Film.

Zur Homepage des Filmes geht es hier: Link

Too big to tell
Sonntag, 2. August 2015, 22:00 Uhr (Open Air)

Der Film von Johanna Tschautscher beleuchtet die Mechanismen der globalen Finanzwelt.
Er ermutigt zum Hinterfragen eines Systems, das die Ursache für einen Großteil der globalen Missstände ist und verändert werden muss.
Wie entsteht Geld? Was ist Geldschöpfung? Wie viel Geld gibt es und wer hat es? Was verleiht die Bank bei einer Kreditvergabe? Was tun Zinsen? Wie lange gibt es Finanzkrisen bereits? Wie hat man vor 2000 Jahren darauf geantwortet? Wer hat die freie Marktwirtschaft erfunden? Was ist “accounting” und welche Rolle spielt es bei der Krise? Was begann in Bretton Woods? Welche Vorteile hatte die Goldbindung des Dollars, warum fiel sie, brauchen wir sie wieder? Wann wurde der Markt dereguliert, wer waren die Profiteure? Warum können große Banken nicht bankrott gehen? Wie entsteht ein neues Finanzgesetz in Brüssel? Welche Banken brauchen wir wirklich? Haben wir ein Lobbyisten-Recht? Wer verteidigt die Rechte der Normalbürger? Wie viel Gesetzestext braucht eine neue Regulierung? Wer liest das alles? Welche Alternativen gibt es? Wem applaudieren wir?
Mehr zum Film unter: Link

Leben mit der Energiewende 3 – Selber machen
Donnerstag
, 18. Juni 2015, 20:00 Uhr

Noch einmal tourt Frank Farenski mit seinem Team quer durch die Bundesrepublik. „Leben mit der Energiewende 3 – Selber machen“ schliesst die Film-Trilogie ab. Dieser Filmteil richtet sich direkt an die Bürger und „Neueinsteiger“ der Energiewende. Da die Bundesregierung und etablierte Politik alles tut um die Energiewende zu verhindern, muss die Zivilgesellschaft ihrer Geschicke in die eigene Hand nehmen und die Energiewende in eigener Verant-wortung vollenden. Der politischen Mißwirtschaft können die Bürger nur begegnen, wenn sie die „Eigenversorgung“ für sich organisieren und umsetzen. Der Film zeigt, wie dies für Bürger und Unternehmen gelingen kann. Alle technischen Möglichkeiten sind da! Wer seine Energie selber produziert und speichert spart rund 50% im Verhältnis zum Netzbezug, so eine Botschaft des Films. Und die Energiewende macht beim Strom nicht halt! Auch die Wärmeversorgung ist regenerativ möglich. Neben dem großen technischen Instrumentarium, können wir auch ohne Investitionen die Energiewende gestalten. Denn jede nicht verbrauchte Kilowattstunden Energie muss erst gar nicht produziert werden. Rund 30% Energieeffizienz, ohne nennenswerten Komfortverlust, schlummern in unserem System.

Für alle die nicht die Möglichkeit hatten, ins E-Werk-Kino zu kommen, gibt es hier die Möglichkeit den Film online zu sehen: Link

Die Piroge
Sonntag, 3. Mai 2015, 17:00 Uhr

Am Rande eines Ringwettkampfs werden die Bedingungen für die Überfahrt mit einer Piroge, eines Bootes, das in Westafrika traditionell zum Küstenfischfang verwendet wird, zu den Kanarischen Inseln verhandelt. Als Kapitän soll Baye Laye angeheuert werden. Er soll die Verantwortung für die 30 Männer übernehmen, die sich auf den Weg nach Europa machen wollen. Während er zögert, will sein Bruder Abou unbedingt weg, um in Frankreich eine Karriere als Musiker zu beginnen. Schließlich lässt sich Baye Laye überreden, das Kommando zu übernehmen, wenn auch nur, um seinen unerfahrenen jüngeren Bruder vor dem sicheren Tod zu bewahren. Lansana, der Schlepper, vertröstet schon seit Tagen eine Gruppe von Fulbe, die zunehmend ungeduldig auf die versprochene Abfahrt warten. Nun kommen zehn weitere weiterlesen

 

Film über antimuslimischen Rassismus
D
onnerstag, 16. April 2015, 20.00 Uhr
Muslimfeindlichkeit bzw. antimuslimischer Rassismus bezeichnet die Abwertung und Benachteiligung von Muslimen und die Feindseligkeit ihnen gegenüber, die mit der Zugehörigkeit der Betroffenen als homogene Gruppe zum Islam begründet und gerechtfertigt wird.

Ziele dieser thematischen Filmreihe des Medienprojekts Wuppertal sind die Auseinandersetzung mit dem antimuslimischen Rassismus und den Folgen dieses Rassismus für Muslime und für das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Religionen und Gruppen in der Gesellschaft. Die Filme dienen der Akzeptanz von Diversität, dem Abbau von Vorurteilen und der Auseinandersetzung der ZuschauerInnen mit dem eigenen Rassismus.

 

Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ (Karl Valentin)
Sonntag, 1. März 2015, 17.00 Uhr

4 Kurzfilme, die sich auf unterschiedliche Weise mit Aspekten von Migration und den Erfahrungen von Fremdheit und Vertrautsein auseinandersetzen:

Weltweit Weltnah. Ein Kurzfilm über Migration und Integration, 2011, 17 Min.

Acht Wittener – acht Leben, acht Geschichten. In diesem Kurzfilm berichten Menschen aus ihrem Leben, Junge und Alte, Studierende, eine Spätaussiedlerin, als Kinder Zugewanderte, in Witten Geborene…

Pinguin Ladies, Niederlande 2009, 8 Min.

Die kleine Abi, deren Eltern aus Surinam nach Holland gekommen sind begegnet den Menschen aus ihrer Nachbarschaft mit Neugier und Unbefangenheit.

Der Blinde Passagier Kongo 1996, 15 Min.

Ein junger Afrikaner reist als „blinder Passagier“ zu seinem Cousin nach Europa. Kaum ist er im Hafen von Lissabon aus dem Container gesprungen, wird er von einem – schwarzen – Polizisten verfolgt…

Im Land dazwischen, Deutschland 2012, 35 Min.

Der Film portraitiert drei Migranten, die sich auf den Weg nach Europa gemacht haben, aber nun in Ceuta, der spanischen Enklave an der nordafrikanischen Küste, festsitzen. Dokumentiert wird ihr Alltag, und in Interviews berichten die drei sowohl vom bisherigen Verlauf ihrer jeweiligen Reise, als auch von ihren Erwartungen an die Zukunft.

 

Filme über Sinti und Roma und Antiziganismus
Donnerstag, 19. März 2015, 20.00 Uhr

In diesen Dokumentarfilmen zum Thema »Antiziganismus« kommen Sinti und Roma selber zu Wort. Anstelle weiterer Fremdbeschreibungen und Reden über stehen im Zentrum der Filme Selbstbeschreibungen von Sinti und Roma verschiedener Generationen sowie die Darstellung der Vorurteile ihnen gegenüber, die zu Diskriminierungen führen.

Die Filmreihe thematisiert Überlegungen zur Verbesserung der Situation des Zusammenlebens: Wahrnehmung und Reflexion von Stereotypen und Vorurteilen sind die Voraussetzungen für Veränderungen. Ziel der Filmreihe ist die Akzeptanz von Diversität, eine Sensibilisierung und der Abbau von Vorurteilen.

Einen Auszug aus der Liste der 2014 gezeigten Filme gibt es hier:  Link

Einen Auszug aus der Liste der 2013 gezeigten Filme gibt es hier:  Link

Aktuelle Filme im Jahr 2016 gibt es hier: Link

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