Weiße Folter

Die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi dokumentiert in ihrem erschütternden Film „Weiße Folter“ die systematische psychologische Folter in iranischen Gefängnissen. Der Film gibt einen einzigartigen Einblick in eine der grausamsten Formen der Unterdrückung politischer Gefangener im Iran.

„Weiße Folter“
Donnerstag
19. Dezember 2024
20:15 Uhr

Eintritt frei!

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Trailer

Der Film

Der erschütternde Dokumentarfilm „Weiße Folter“ entstand als Gemeinschaftswerk der iranischen Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi und der Filmemacher Gelareh Kakavand und Vahid Zarezadeh. Während einer Haftunterbrechung Mohammadis führten sie gemeinsam die Interviews und realisierten die Dreharbeiten unter schwierigsten Bedingungen. Die Dreharbeiten mussten größtenteils verdeckt stattfinden, oft mit versteckter Kamera. Sowohl Mohammadi als auch die beiden Filmemacher riskierten dabei ihre Freiheit. Kakavand und Zarezadeh wurden wegen des Films mit Haft bedroht und leben inzwischen im deutschen Exil.

In dem Dokumentarfilm berichten 16 ehemalige politische Gefangene von ihren traumatischen Erfahrungen mit der „Weißen Folter“ im Iran. Diese Form der psychologischen Folter zielt darauf ab, durch vollständige Isolation in kahlen, weißen Zellen die Persönlichkeit der Gefangenen zu brechen. Die „Weiße Folter“ findet in winzigen Zellen von zwei mal drei Metern statt, die permanent künstlich beleuchtet sind. Die Gefangenen werden völlig isoliert, haben keinen Zugang zu Büchern, Zeitungen oder menschlichen Kontakten. Diese Form der Folter hinterlässt keine äußeren Spuren, führt aber oft zu schweren psychischen Schäden oder Suizid nach der Entlassung.

Zur Person

Narges Mohammadi wurde am 21. April 1972 in Zanjan im Iran geboren. Sie studierte Physik an der Imam Khomeini Universität in Qazvin, wo sie auch ihren späteren Ehemann Taghi Rahmani kennenlernte. Bereits während des Studiums engagierte sie sich politisch.

Als Vizepräsidentin des Zentrums für Menschenrechtsverteidiger (DHRC) setzt sie sich seit Jahren unermüdlich für Menschenrechte, insbesondere Frauenrechte und die Abschaffung der Todesstrafe im Iran ein. Ihr Engagement hatte einen hohen persönlichen Preis: Sie wurde 13 Mal verhaftet, fünf Mal verurteilt und zu insgesamt 31 Jahren Haft sowie 154 Peitschenhieben verurteilt.

Seit 2021 befindet sich Mohammadi erneut im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Trotz kritischer gesundheitlicher Probleme – unter anderem kardiovaskuläre Beschwerden und einen Bandscheibenvorfall – wird ihr angemessene medizinische Versorgung verwehrt. Im Mai 2024 wurden neue Anklagen gegen sie erhoben.

Für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen im Iran und ihren Einsatz für Menschenrechte erhielt sie 2023 den Friedensnobelpreis. Ihre Nobelpreisrede wurde aus dem Gefängnis geschmuggelt und von ihren 17-jährigen Zwillingen Ali und Kiana Rahmani in Oslo vorgetragen.

Filmplakat

Details

Diskussion

Im Anschluss an die Vorstellung haben wir noch Zeit, gemeinsam über den Film zu diskutieren.